Ein einzigartiges Angebot des St. Hildegardis-Gymnasiums Duisburg

Ein Sozialpraktikum, das Horizonte erweitert, Brücken zwischen Kulturen baut und einmalige Erfahrungen ermöglicht – das ist das Ghana-Projekt des St. Hildegardis-Gymnasiums in Duisburg. Bereits zum neunten Mal reiste eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern der EF nach Gomoah Fetteh, um drei Wochen lang intensiv mit dem Hope College zusammenzuarbeiten. Was sie dort erlebten, war weit mehr als ein Praktikum: Es war eine Lektion in interkulturellem Verständnis, gelebter Gemeinschaft und persönlichem Wachstum.

Lernen durch Austausch – Eine Bereicherung für beide Seiten

Die Schülerinnen und Schüler beider Länder arbeiteten in gemischten Gruppen zusammen und tauschten sich intensiv über ihre Heimatländer, das Bildungs- und Arbeitssystem sowie die Natur dieser aus. Sie entdeckten Gemeinsamkeiten, erlebten Unterschiede und reflektierten ihre eigenen Perspektiven. Wie sieht der Schulalltag in Ghana aus? Welche Berufe sind dort besonders gefragt? Welche Traditionen prägen das gesellschaftliche Leben? Während die deutschen Schülerinnen und Schüler Tag für Tag Neues über die ghanaische Kultur lernten, gaben sie gleichzeitig ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen über das Leben in Deutschland weiter. Dieser lebendige Austausch auf Augenhöhe förderte das gegenseitige Verständnis, hinterfragte Stereotype und eröffnete in vielerlei Hinsicht neue Denkweisen.

Engagement mit nachhaltiger Wirkung

Eine weitere Besonderheit des Praktikums war das Engagement der Gruppe als Flugpaten für die Organisation Labdoo (vgl. www.labdoo.org). Die Schülerinnen und Schüler brachten generalüberholte Laptops aus Deutschland mit, ausgestattet mit bildungsrelevanter Software und Lernmaterialien. Diese Geräte bereichern nun den digitalen Unterricht am Hope College und bieten den ghanaischen Schülerinnen und Schülern einen Zugang zu zahlreichen Bildungsressourcen und modernen Programmen. Vor Ort wurde bereits gemeinsam an den Geräten gearbeitet, um die Ergebnisse der Projektarbeiten digital festzuhalten.

Unvergessliche Erlebnisse zwischen Tradition und Abenteuer

Neben der gemeinsamen Projektarbeit gab es zahlreiche Erlebnisse, die das Praktikum zu einem unvergesslichen Abenteuer machten. Wer kann schon von sich behaupten, bei 30 Grad Hitze ein Lagerfeuer am Strand entfacht, Wasser aus Tüten getrunken oder mit Eimern geduscht zu haben? „Das Beste war unser Tag in der Primary School – die Neugier der Kinder, das gemeinsame Spielen und Lachen sind mir sehr im Gedächtnis geblieben“, erzählt ein Schüler beim Nachbereitungsseminar in Deutschland. „Ich fand das Trommelspielen auf dem Kunstmarkt toll“ – „und ich die lauten und fröhlichen Feste auf den Straßen von Gomoah Fetteh!“ Die Erinnerungen und Eindrücke sind so bunt und vielfältig wie Ghana selbst. Doch in einem Punkt sind sich alle einig: Die Reise war eine Erfahrung fürs Leben!

Die Schülerinnen und Schüler erlebten immer wieder hautnah die Vielfalt der ghanaischen Lebensweise – sei es beim Zubereiten landestypischer Gerichte wie dem Stampfen von Fufu, dem selbstständigen Erlernen des Wäschewaschens von Hand oder beim Tanzen zu

ghanaischen Rhythmen. Besonders eindrucksvoll waren die kulturellen und historischen Exkursionen: Vom Besuch des Cape Coast Castle, eines Hauptstandorts für den transatlantischen Sklavenhandel, über das Navigieren durch die Menschenmassen des größten Marktes Westafrikas in Kumasi bis hin zum Nervenkitzel eines Spaziergangs über 20 Meter hohe Baumwipfelpfade im Regenwald und das Erleben der pulsierenden Hauptstadt Accra.

Die Schülerinnen und Schüler tauchten tief in die bewegte Geschichte Ghanas ein und lernten das Land in seiner ganzen Vielschichtigkeit, mit all seinen Gegensätzen und Herausforderungen kennen. Die Kontraste zwischen Tradition und Moderne, Wohlstand und Armut, aber auch die große Lebensfreude trotz oft schwieriger Umstände machten viele Schülerinnen und Schüler nachdenklich. „Mir ist bewusstgeworden, wie selbstverständlich viele Dinge für uns in Deutschland sind – und wie wenig man eigentlich braucht, um glücklich zu sein“, reflektiert eine Schülerin.

Eine Erfahrung fürs Leben

Nach drei intensiven Wochen kehrte die Gruppe nach Deutschland zurück – erfüllt von Erinnerungen, die bleiben und dem Wunsch, diese wertvolle Verbindung weiter zu vertiefen. Die Begegnungen, das gemeinsame Lachen, das Lernen voneinander, all das hat nicht nur den Blick auf die Welt verändert, sondern auch neue Freundschaften geschaffen.

Und das Beste: Die Geschichte geht weiter! Schon im September steht der Gegenaustausch an, wenn die ghanaischen Schülerinnen und Schüler zu Besuch nach Duisburg kommen. Die Vorfreude ist groß, denn eines ist sicher: Das Sozialpraktikum in Ghana ist weit mehr als nur eine Reise – es ist eine prägende Erfahrung, die verbindet und für immer im Herzen bleibt. So bleibt dieses Projekt ein fester Bestandteil des Schulprogramms am St. Hildegardis-Gymnasium und wird auch in den nächsten Jahren einen Beitrag zur interkulturellen Verständigung leisten.

Vor- und Nachbereitung – Ein wichtiger Bestandteil des Projekts

Damit das Sozialpraktikum nicht nur eine Reise, sondern eine tiefgehende Lernerfahrung wird, nehmen die Schülerinnen und Schüler an einem mehrtägigen Vor- und Nachbereitungsseminaren teil. In der Vorbereitung setzen sie sich intensiv mit ihrem Vorwissen über Ghana auseinander, beschäftigen sich mit historischen und gesellschaftlichen Aspekten wie der Kolonialisierung und beginnen bereits mit der Gruppenarbeit. Diese inhaltliche Auseinandersetzung hilft dabei, das Land mit einem reflektierten Blick zu bereisen und den interkulturellen Austausch bewusst zu gestalten.

Nach der Rückkehr folgt die Nachbereitung, die Raum für Reflexion und den Austausch über Erfahrungen bietet. Was hat besonders berührt? Welche Herausforderungen gab es? Und wie kann das Projekt in Zukunft noch weiter optimiert werden? Auch die Sicherung des neu gewonnenen Wissens spielt hier eine zentrale Rolle und rundet die Erfahrung ab. Das Ghana-Sozialpraktikum soll schließlich mehr als nur eine einmalige dreiwöchige Reise sein: Es soll eine nachhaltige Erfahrung sein, die Perspektiven verändert, Horizonte erweitert und langfristig Spuren hinterlässt – sowohl in Duisburg als auch in Ghana.

Die ersten Tage in Gomoa Fetteh

Die Gruppe hat schon die Gegend erkundet, Interviews geführt z.B. mit den Fischern und ihrem Chief – eine große Ehre -, hat das Hope College und die Schüler/-innen ihrer Arbeitsgruppen mit Spielen kennengelernt, hat die Gruppenarbeit gestartet, ist offiziell in der School Assembly begrüßt worden, ist mit einem Trotro gefahren, kann aus Wassertüten trinken und mit Wasser aus Eimern duschen und hat geschwitzt!

Memawuakye

Auf dem Weg nach Accra:

Die Ortskundigen vom Hope College fahren vorweg auf einer staubigen Straße, haben aber nicht bedacht, dass unser Bus höher ist. Also alle zurück, und die Ausweichstrecke ist nur noch im Schrittempo zu befahren…

mehr Fotos findet ihr in unserer Fotogalerie (hier)…