Am 01. September hieß es: „Endelig et gjensyn i Bergen“ – Endlich ein Wiedersehen in Bergen, Norwegen. Unsere zehn Schülerinnen und Schüler, die bereits im März dieses Jahres norwegische Schüler*innen der Metis High School aus Bergen als Gastfamilien aufgenommen hatten, warteten aufgeregt am Düsseldorfer Flughafen auf den Beginn ihres Rückbesuchs, der im Rahmen einer Erasmus+-Kurzzeitmobilität stattfand.

Nachdem die erste Hürde – das selbstständige Koffereinchecken („Oh, wir dürfen einen großen Koffer mitnehmen, ich habe nur Handgepäck dabei?!“ vs. „Ach, dafür haben wir die Mail bekommen – den QR-Code habe ich nicht mehr.“) – genommen war und der Sicherheitscheck überstanden wurde (Lieber Toni, das nächste Mal bleiben die MSV-Sticker zu Hause!), ging es über Amsterdam nach Bergen.

Dort angekommen, wartete Frau Aadland, die norwegische Deutschlehrerin, bereits auf uns und begrüßte uns im regnerischen Bergen. Aber wir waren bereits vorgewarnt, dass Bergen die regenreichste Stadt Europas ist und im Jahr knapp 250 Regentage hat. Also hieß es: Regenjacke an, Schirme raus!

Uns erwartete ein spannender Mix aus Schulalltag an der Metis High School und Kulturprogramm am Nachmittag und Abend. Unsere Schüler*innen besuchten vor Ort den Deutschunterricht und arbeiteten jeden Tag gemeinsam mit den Norweger*innen an unserem Fahrtprojekt: „Der Vergleich des Fremdsprachenunterrichts in NOR und D“.Dabei nahmen sie nicht nur aktiv am Deutsch-Fremdsprachenunterricht teil und lernten neue Lehr- und Lernmethoden kennen, sondern erstellten auch Präsentationen und Plakate, die sie dann im Plenum vorstellten. Neben systematischen Gemeinsamkeiten beim Erlernen von Grammatik stellten unsere Schüler*innen schnell fest, dass in Norwegen viel mehr kommunikative Arbeitsphasen etabliert sind. Ebenso ist es typisch, während des Unterrichts auch das Schulgelände zu verlassen – um Umfragen auf der Straße zu machen, Museen selbstständig zu besuchen oder Schnitzeljagden zu den unterschiedlichsten Themen durch die Stadt zu unternehmen.

So durften wir auf diesem Wege im Rahmen des Deutschunterrichts gemeinsam das Naturkundemuseum besuchen und uns z. B. über den Walfang informieren oder auch auf den Spuren der Hanse die enge Verbindung zwischen Norwegen und Deutschland (konkreter: Bergen und Lübeck) historisch im Museum aufarbeiten.

Die Norweger empfingen uns sehr herzlich an der Schule, und schnell war das Eis gebrochen, Snapchat-Accounts und Handynummern wurden ausgetauscht. Auch wir Lehrkräfte wurden herzlich im Kollegium der Metis High School empfangen und staunten nicht schlecht, wie unterschiedlich der Lehrerberuf – aber auch die Arbeitsbedingungen – in Norwegen sind.

Abseits der Schule konnten wir Bergen in all seinen Facetten erkunden: eine beeindruckende Stadt im Tal von sieben Bergen. Den Fløyen konnten wir leider nur bei starkem Regen hochwandern, doch der Ehrgeiz unserer Schüler*innen, wenigstens einen Berg erklommen zu haben, war ungebrochen. Highlight der Fahrt war eine vierstündige Fjordtour, bei der wir einen kleinen Einblick in die Umgebung rund um Bergen bekamen. Und genau dieser Tag bewies mit Nachdruck: Bergen und Duisburg – eine vielversprechende Schulpartnerschaft, die zwar noch ganz am Anfang steht, bei der wir uns aber bemühen, einen jährlichen Austausch zu etablieren.

Was die Norweger im März beeindruckt hat, war die Industriekultur Duisburgs, die vielen Menschen, eine Großstadt, die schnelle Anbindung an weitere Großstäde im Ruhrgebiet, … Und uns? Bergen – mit seinen bunten Häusern im Bryggen, den vielen kleinen Geschäften und Bäckereien. Eine Stadt, die uns entschleunigt hat – mit den Blicken in die weite, raue Natur der Fjorde und Berge.