Anselm Betting, Annamaria Verhoeven und Julius Böcker freuen sich auf ihre Zeit im Ausland (v.l.). Bonifatiuswerk-Generalsekretär Monsignore Georg Austen (l.) und Projektreferentin Marisa Grummich (r.) wünschen ihnen alles Gute.

(Foto: Theresa Meier | Bonifatiuswerk)

Bonifatiuswerk lässt junge Menschen über den Horizont schauen

Drei Abiturienten machen „Praktikum im Norden“

Drei jungen Menschen aus Duisburg und Essen entdecken in den kommenden Monaten beim Freiwilligendienst „Praktikum im Norden“ das Leben und kirchliche Gemeinschaften in Schweden, Norwegen und Island. Organisiert wird das Programm vom Bonifatiuswerk, das sich für Christinnen und Christen in der Diaspora engagiert.

Über den Tellerrand schauen sowie die Welt und Kirche aus einer neuen Perspektive erleben: Das Bonifatiuswerk bietet jungen Menschen diese Möglichkeit mit seinem „Praktikum im Norden“. Zu den 23 Freiwilligen aus ganz Deutschland, die in den kommenden Wochen nach Schweden, Norwegen, Dänemark, Finnland, Island, Lettland und Estland reisen, um sich dort sozial zu engagieren und in kirchlichen Einrichtungen mitzuarbeiten, gehören auch drei junge Leute aus dem Bistum Essen: Annamaria Verhoeven aus Duisburg sowie Anselm Betting und Julius Böcker aus Essen.

Die drei sitzen praktisch auf gepackten Koffern: Während sie sich in dieser Woche noch in einem gemeinsamen Seminar auf ihre Auslandspraktika vorbereiten, geht es für Betting bereits am Freitag, 16. August, ins norwegische Bergen. Böcker reist am Dienstag, 20. August, ins schwedische Uppsala und Annamaria Verhoeven bricht am Montag, 26. August, Richtung Akureyri auf Island auf.

Freiwilligendienst am katholischen Gymnasium in Bergen

In Bergen wird der Haupteinsatzort von Anselm Betting das katholische Gymnasium St. Paul im Stadtteil Florida sein. Hier kann sich der 18-Jährige, der im Juni sein Abitur an der Essener B.M.V.-Schule gemacht hat, als Vertretung im Deutsch- oder Religionsunterricht engagieren oder bei der Vorbereitung von diversen Projekten sowie als Hausaufgabenhelfer. „Ich bin neugierig auf die Lebensweise anderer Menschen und lerne gerne eine neue Sprache. Mir macht es Spaß, mich sozial zu engagieren und ich freue mich auf die neuen Erfahrungen, die ich im ,Praktikum im Norden‘“ sammeln werde“, so Betting.  

In Schweden startet Julius Böcker am Newman-Institut in Uppsala seinen Freiwilligendienst. An der einzigen katholischen Hochschule Skandinaviens erwarten ihn unterschiedliche praktische und administrative Aufgaben. Der Abiturient aus Essen hat sich bewusst für ein „Praktikum im Norden“ entschieden: „Ich bin gespannt auf die schwedische Kultur und auf den Austausch mit anderen Christen. Auch möchte ich die Zeit nutzen, um Erfahrungen für meinen zukünftigen beruflichen Weg zu sammeln.“

Hilfe in Altenheim und Kloster im isländischen Akureyi

Annamaria Verhoeven wird die katholische Gemeinde St. Peter in der zweitgrößten isländischen Stadt Akureyri unterstützen. Einer ihrer Hauptaufgaben wird es sein, im Altenheim die Pflegerinnen und Pfleger der Tagesbetreuung zu unterstützen und ihnen beispielsweise bei der täglichen Sportstunde mit den älteren Menschen zu helfen. „Ich freue mich, eine neue Sprache zu lernen und mit Menschen verschiedenen Alters zusammenzuarbeiten“, erklärt die Duisburgerin, die am St.-Hildegardis-Gymnasium ihr Abitur gemacht hat. Außerdem kann sie die Karmelitinnen, die in Akureyi in einem Kloster leben, bei der täglichen Arbeit unterstützen und bei Bedarf in der Kirchengemeinde mithelfen.

Bei ihrem Vorbereitungsseminar hat der Generalsekretär des Bonifatiuswerks, Monsignore Georg Austen, die jungen Freiwilligen über das Leben und Wirken in einer Kirche informiert, die von vielen verschiedenen Nationalitäten geprägt wird. Die jungen Leute würden in den jeweiligen Einsatzländern ein ganz anders Bild von Kirche erleben – „eine Weltkirche mit unterschiedlichen Mentalitäten und Traditionen. Das kann bereichernde, aber auch herausfordernde Momente mit sich bringen. Wichtig ist, dass man über Gemeinsamkeiten und Inhalte des Glaubens in den Dialog kommt“, sagte Austen. (tr)
 
INFO: Das „Praktikum im Norden“ des Bonifatiuswerks
Das 1849 von Laien und Priestern gegründete Bonifatiuswerk ist von der Deutschen Bischofskonferenz mit der Förderung der Diaspora-Seelsorge beauftragt. Das Bonifatiuswerk sammelt Spenden und stellt diese Diaspora-Gemeinden und -einrichtungen als Hilfe zur Selbsthilfe zur Verfügung. In der Projektförderung und -begleitung versteht sich das Bonifatiuswerk als Netzwerker und fördert die Begegnung mit Projektpartnern. Vor diesem Hintergrund bietet das Werk jungen Erwachsenen an, bei einem Freiwilligendienst in Nordeuropa, Land, Leute und den Glauben in der Diaspora kennenzulernen. Seit Praktikumsstart im Jahr 2011 haben bereits mehr als 220 junge Menschen den Freiwilligendienst absolviert. Für das „Praktikum im Norden“, ein Kooperationsprogramm zwischen dem Bonifatiuswerk und dem Newman-Institut im schwedischen Uppsala, ist seit Sommer 2024 eine Anerkennung als „Internationaler Jugendfreiwilligendienst“ möglich.